Cyclassics 2024
In diesem Jahr konnte ich wieder an den Cyclassics in Hamburg teilnehmen. Für mich ging es diesmal aus Startblock F ins Rennen über die knapp 100 Kilometer. Das war für mich verhältnismäßig weit hinten. Womöglich lag es daran, dass ich im vergangenen Jahr nicht gestartet bin. Und sich der Veranstalter geändert hat.
Der Start erfolgte mit leichter Verspätung um kurz nach 9 Uhr von der Kennedybrücke in Hamburg. Mein Eindruck war, es wurde dieses Jahr mehr Abstand zwischen den einzelnen Startblöcken gelassen. Das merkte ich daran, dass der Block vor uns schon lange weg war, zum anderen hatte ich auf der Strecke wenig Begegnungen mit großen Gruppen aus anderen Blöcken.
Die Strecke führte in Richtung Nord-Westen aus Hamburg raus. Leider gab es schon nach einigen Kilometern einen blöden Unfall, als ein Fahrer links neben mir über eine Verkehrsinsel in einer Kurve stürzte. Diese Gefahrenstelle war für mich schlecht ausgeschildert bzw. hatte ich vorher keine Hinweise gesehen, dass in einer Kurve eine Insel folgte. Dieses Inseln sind immer sehr gefährlich, gerade, wenn man im dichten Feld unterwegs ist. Soweit ich es mitbekommen habe ist zum Glück kein weiterer Fahrer zu Fall gekommen.
Später im Rennen standen schon mehrere Krankenwagen auf der Strecke, aber hier war es für uns keine Gefahr mehr, weil meine Gruppe dort schon recht klein war und wir sicher dran vorgekommen sind. Erst nach dem Rennen erfuhr ich, dass es weiter hinten im Feld zu einem weiteren schweren Unfall gekommen ist, bei dem ein Fahrer eine Wirbelverletzung erlitten haben soll. Gute Besserung an dieser Stelle! Das Rennen war für die nachfolgenden Fahrer erst lange unterbrochen und dann abgebrochen worden, so dass sie ohne Zeitnahme ins Ziel zurückfahren mussten.
Ich war in einer ganz guten Gruppe unterwegs, die meist mein Tempo ging. Auf einem Stück vor Wedel sind wir recht klein geworden, so dass ich auch mal Führungsarbeit erledigen musste. Das hat aber ganz gut geklappt. Zwischenzeitlich meinte ein anderer Fahrer zu mir, man fühle sich „an Deinem Hinterrad sehr sicher“. Das hat mich gefreut. Immerhin war es auch schon meine 22. Teilnahme und ich habe immer sehr darauf geachtet, auf Gefahrenstellen hinzuweißen, defensiv zu fahren und keine abrupten Geschwindigkeits- und Richtungswechsel vorzunehmen. In einem Feld mit über 5.000 Teilnehmer*innen ist das sehr wichtig.
Überrascht haben mich noch die Flutschutztore in Wedel, die zwar mit Gummimatten abgedeckt waren, dennoch starke Bodenwellen darstellten. Danach ging es einige Berge hoch, unter anderem den Kösterberg, den ich gut hochgekommen bin, wobei es im Anstieg zu einem weiteren Sturz in meinem direkten Umfeld gekommen ist. Danach waren die Abfahrten erwartungsgemäß schnell, weil das Feld aber weiter auseinandergezogen war, ging das ganz gut, auch wenn einige Kurven für den einen oder anderen bei dem hohen Tempo fast zu eng waren.
Nervig war noch, dass mein Tacho oft deutlich zu geringe Geschwindigkeiten anzeigte. Das habe ich auch schon mal im Training erlebt, aber da fahre ich nicht so oft so hohe Geschwindigkeiten. Das muss ich mir mal genauer ansehen
Wie immer war es schön, am Ende auf die Mönckebergstraße einzubiegen, wo jede Menge Zuschauer uns auf den letzten Metern anfeuerten. Weil es heute schon früh sehr warm war und Temperaturen von über 25 Grad Celsius gab, habe ich zum ersten Mal meine beiden Trinkflaschen bis zum Ziel fast vollständig aufgebraucht – da war sonst noch mehr übrig. Wie anstrengend das Rennen war, merke ich diesmal auch am Nachmittag, wo ich gefühlt mitgenommener war als bei den letzten Jahren. Alles in allem wieder ein tolles Event für mich, was mir eine Menge Spaß gemacht hat!